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Europa-Preis der BayernSPD: „Lifeline“-Kapitän Claus-Peter Reisch im Bayerischen Landtag ausgezeichnet

Veröffentlicht am 30.07.2018 in Landespolitik

SPD-Landeschefin Natascha Kohnen, Lifeline-Kapitän Claus-Peter Reisch und SPD-Fraktionschef Markus Rinderspacher

Natascha Kohnen dankt für das Engagement für Menschenwürde und europäische Werte - SPD-Fraktionschef Markus Rinderspacher: "Seenotrettung ist praktizierte Humanität"

Aus Solidarität mit den privaten Seenotrettern im Mittelmeer und als Dank für ihre humanitäre Hilfe hat die BayernSPD-Landtagsfraktion den Kapitän des Rettungsschiffs „Lifeline“, Claus-Peter Reisch, mit dem Europa-Preis ausgezeichnet. Bei der Veranstaltung am Freitag im Bayerischen Landtag sagte Natascha Kohnen: "Danke, dass Sie da draußen auf dem Meer Leben retten. Danke, dass Sie die Menschenwürde schützen. Und danke, dass Sie damit auch unsere gemeinsame Würde als Europäer erhalten."

Die SPD-Landesvorsitzende erinnerte an den Satz „Jedes Menschenleben soll heilig sein“. Dies hatte der sozialdemokratische Freistaatsgründer Kurt Eisner vor fast 100 Jahren im November 2018 in die Proklamation des Freistaates Bayern geschrieben. Kohnen mahnte: "Das muss auch heute der Grundsatz unseres Handelns sein. Und 'jedes Menschenleben' heißt nicht: Das Leben jedes Bayern. Oder jedes Deutschen. Oder jedes Europäers. Sondern eben tatsächlich jedes Menschenleben."

Kohnen betonte: "Es ist eine Schande für Europa, wenn Menschen, die hier in Sicherheit leben, bei Bildern von Ertrinkenden in aller Öffentlichkeit 'absaufen lassen, absaufen lassen!' brüllen und dies dann auch noch ins Netz stellen. Es ist eine Schande, dass wir über die Rettung von Menschen in äußerster Lebensgefahr durch private Hilfsorganisationen überhaupt diskutieren müssen. Es ist eine Schande, wenn Ehrenamtliche, die Menschen in Not retten, weil die Europäische Union und ihre Mitgliedsstaaten dazu nicht in der Lage oder willens sind, systematisch kriminalisiert werden."

Die SPD-Spitzenpolitikerin beklagte, von der CSU als Regierungspartei in Bayern kämen "Signale der Spaltung und der Inhumanität. Und eine Verrohung der Sprache. Aus Bayern kommen aber auch Signale für Zusammenhalt, Menschlichkeit und Weltoffenheit und Toleranz. Diese Signale haben 50.000 Demonstranten in München am Sonntag gesetzt. Und aus Bayern kommt ein Signal der Hoffnung. Ein Signal für tatkräftiges Anpacken für Menschen in Not. Dieses Signal setzen Sie, lieber Herr Reisch und ihre Seenotretter. Auch dafür zeichnen wir Sie heute aus."

Reisch dankte für diese Auszeichnung mit dem Europa-Preis der SPD-Landtagsfraktion. Er nehme diese Ehrung stellvertretend auch für andere private Rettungsorganisationen entgegen, betonte der Kapitän. In seiner Rede schilderte er die große Not der Menschen im Mittelmeer vor der libyschen Küste. Seit Juni seien hier 593 Tote offiziell registriert worden. Doch die privaten Retter mit ihren Schiffen und Suchflugzeugen würden von staatlichen Stellen an ihren Einsätzen gehindert. Reisch sagte: "Man will, dass ein Vorhang vor dieses Drama gezogen wird und niemand mehr sieht, wie die Menschen im wahrsten Sinn des Wortes absaufen."

Der Preisträger warf der CSU vor, mit ihrer Flüchtlingspolitik die christlichen Werte zu verraten. Explizit nannte er den von Ministerpräsident Söder benutzten Begriff "Asyltourismus" sowie die Abschiebungen nach Afghanistan durch Bundesinnenminister Seehofer. Reisch betonte, die Rettung von Menschenleben sei nicht kriminell: "Doch die EU tut mehr gegen die Seenotrettung als gegen das Ertrinken. Rettung ist kein Verbrechen sondern eine Pflicht."
Auch der SPD-Fraktionsvorsitzende Markus Rinderspacher kritisierte in seiner Ansprache, dass die Arbeit der privaten Seenotretter ausgebremst, ja kriminalisiert wird: „Beides ist skandalös: es Schulter zuckend hinzunehmen, dass Menschen ertrinken – und jene in die kriminelle Ecke zu stellen, die selbst unter höchstem persönlichen Einsatz Menschenleben retten.“

Rinderspacher betonte: „Seenotrettung ist praktizierte Humanität. Was bringen bitte Begriffe wie Leitkultur, wenn diejenigen, die sie eingeführt haben, selbst sehr wenig zu seiner gelebten Umsetzung beitragen? Gehört zu der christlich-abendländischen Kultur etwa nicht der Schutz der Menschenwürde? Ist es nicht die Nächstenliebe, die Christinnen und Christen in ihrem Handeln leiten sollte?“
Mit dem Europa-Preis werden Personen und Organisationen geehrt, die sich in besonderer Weise um die europäische Idee und die Werte der Europäischen Union verdient gemacht haben.

Noch mehr Fotos von der Veranstaltung gibt es hier.

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